26.05.2018

Ein blauer Himmel hing über der Halle des SportClub Bad Münder e.V. Der Samstagvormittag hatte sonnig und schwül begonnen, was jedoch nichts daran änderte, dass es auf den ausgelegten grünen Tatamis eng wurde. Anstatt auf der Liege in der Nähe eines wohltemperierten Swimmingpools zu dösen, versammelten sich rund 20 Jiu-Jitsu-Ka – den äußeren Umständen trotzend – zum gemeinschaftlichen Training.

Überwiegend waren es erwartungsgemäß Schwarzgurte gewesen, die gegen 10 Uhr den Weg auf die Matte gefunden hatten, um dem zweiten Dan-Vorbereitungslehrgang in diesem Jahr beizuwohnen. Viele von ihnen stehen kurz vor ihrer nächsten Prüfung und wurden daher von den drei anwesenden Jiu-Jitsu-Großmeistern Peter Bruns (8. Dan, Disziplinvorsitzender für Judo und Jiu Jitsu), Willy Profijt (8. Dan) und Bernd Herm-Meyer (7. Dan) mit Argusaugen beobachtet. Anwesend waren aber auch ein paar Kyu-Träger, die mit ihren Gürteln etwas Farbe in die schwarze Masse brachten und den Lehrgang als hervorragende Möglichkeit nutzten, um ihr Technik-Repertoire zu erweitern.

Nachdem das Aufwärmen aufgrund der Hitze dieses mal etwas kürzer ausgefallen war und auch ohne den ansonsten obligatorischen Chuck Norris-Witz hatte auskommen müssen, gab Peter Bruns den Auftakt mit ein paar geschickten Techniken, um Uke vom Kniestand in einen Würgegriff oder Armhebel zu befördern. Zudem wissen wir nun auch – gänzlich passend zum Sommerstart –, was zu tun ist, wenn uns jemand beim Eis-Essen auf dem Strandtuch hinterrücks erwürgen möchte. ;-)

Anschließend ging es mit Willy Profijt weiter. Der Niederländer Profijt, unter den Anwesenden für seine originellen und wirkungsvollen Finger- und Handgelenkhebel berühmt-berüchtigt, gab verschiedene Verteidigungen gegen Messerangriffe, Schläge und Kleideranfälle zum besten. Was beim Zuschauen so simpel aussah, entpuppte sich spätestens beim Nachmachen als durchaus kompliziert. „Der Erfolg einer Technik liegt in ihrer Vorbereitung“, erklärte Peter Bruns schon zuvor. Und die Vorbereitung kann sehr detailreich sein. Umso größer war schließlich die Freude, wenn (nach manchmal etlichen Fehlversuchen) die Technik endlich gelang und der Partner mit schmerzverzerrtem Gesicht abschlug.

Als willkommener Ausgleich zu den schweißtreibenden Aktivitäten auf der Matte wurde auch wieder einmal für das leibliche Wohl gesorgt. So sei an dieser Stelle den Gastgebern ein herzliches Dankeschön für die leckeren belegten Brötchen ausgesprochen.

Gegen 13 Uhr machten sich die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Lehrgangs sichtbar erschöpft, aber zufrieden auf den Heimweg. Wer wollte und konnte, hatte die Möglichkeit, auch noch am anschließenden Judo-Lehrgang teilzunehmen, der wiederum von Peter Bruns angeboten wurde.

Bericht: Jan-Niklas von Aulock, Fotos: Bernd Herm-Meyer