05.10.2019

Ein riesiger Schrei ging durch die Sporthalle im polnischen Bierun, als am Samstagnachmittag das deutsche Nationalteam das Finale der Mannschaftskämpfe der Herren gewann. So und nicht anders, darf man einen Bericht aus Sicht der deutschen IBF- Mannschaft bzgl. der abgelaufenen EM in Polen beginnen, der wirklich erfreulich und positiv ist.

Mit insgesamt 18 Sportler/innen, 4 Kampfrichtern, Offiziellen und vielen Fans, reiste das deutsche Team nach Bierun, wo die diesjährigen IBF- Europameisterschaften ausgetragen wurden. Es war ein kleines und überschaubares, aber es sollte sich zeigen auch sehr gutes Team.

Am Samstag starteten wie gewohnt die Formenwettkämpfe. Hier wurden folgende Platzierungen aus Sicht der IBF Deutschland erzielt:

Kata Senioren männlich: 1. Platz Simon Pieper

Kata Senioren weiblich: 2. Platz Lea Schumann

Synchron Kata: 3. Platz Team Deutschland mit Henning und Marc von der Haar, sowie Patrick Gieger

Waffenform männlich: 1. Platz Simon Pieper und 3. Platz Jan-Niklas Focken

Waffenform weiblich: 1.Platz Oyun Tuja

Besonders hervorzuheben war die unglaubliche Leistung von Simon Piper, der sich in zwei Klassen Gold holte. Dieses überzeugte die Kampfrichter so sehr, dass er auch den Pokal des besten Technikers im Bereich Formen überreicht bekam.

Auch Henning, der nach seiner langen Verletzungspause wieder in den Wettkampf einstieg, konnte sich mit einer Klasse in einem großen Starterfeld Leistung Bronze sichern.

Ab Mittag starteten die Kämpfe im All Style Karate Kampf der Teams. Hier war das deutsche Team um Bundestrainer Bernd Große Daldrup- Hemker mit je einem Herren- und einem Damenteam am Start. Zunächst hieß es „one…two…three…Germany“ für die deutschen Herren. Das Team mit Marc von der Haar bis 65kg, Julian Stus bis 70kg, Felix Herold bis 75kg, Andre Brockhöft bis 80kg, Ralf Kleff bis 90kg, sowie Richard Brüsemann plus 90kg startete zunächst gegen das Team Ukraine 1.

Ein sehr spannender und interessanter Verlauf, der bis zum Ende ausgeglichen war. Nach regulär 7 beschrittenen Gewichtsklassen, hieß es am Ende 7:7. Ralf Kleff musste im Entscheidungskampf gegen den Top- Kämpfer der Ukraine ran. Er bewies abermals Ruhe und Erfahrung.

So konnte er das deutsche Team mit einem Sieg in die nächste Runde bringen. Als nächstes ging es gegen das starke Team der Niederländer. Auch hier war es mit 8:6 am Ende eine knapper aber verdienter Sieg für das deutsche Team. Im Finale traf das deutsche Team auf die Herren vom Team EuroBudo.

Alle deutschen Wettkämpfer zeigten im Finale echte Willensstärke. Besonders die jungen Wettkämpfer Julian Stus und Felix Herold, brachten ihre Leistungen auf den Punkt. Am Ende hieß es auch hier 8:6 für das deutsche Team. Eine unglaubliche Leistung der Mannschaft, welche sogar ohne einen -60kg Kämpfer an den Start ging.

Bei den Damen gab es in diesem Jahr leider einen sehr kleinen Pool. Für die deutsche Mannschaft starteten Lea Grothues, Julia Meding und Carlijn Budding. Im ersten Kampf ging es gegen die späteren Siegerinnen vom Team EuroBudo. Da dieses Team mit nur drei Damen auskommen musste, wurde es eine schwere Aufgabe.

Julia konnte ihren Kampf gegen die Top- Kämpferin aus Holland gewinnen, Lea und Carlijn konnten gegen die deutlich erfahrenen Kämpferinnen wichtige Erfahrungen sammeln. Am Ende erreichten Sie dennoch einen 3. Platz und standen gemeinsam mit dem Team der EuroBudo und der Ukraine auf dem Podium.

Am Sonntag ging es über in die Einzelwettbewerbe. Hier konnte Andre Brockhöft leider verletzungsbedingt nicht mehr teilnehmen. Er unterstützte jedoch tatkräftig das deutsche Team. Bundestrainer Große Daldrup- Hemker und Coach Henning von der Haar, hatten viel zu tun. Es ging auf beiden Flächen hin und her und fast jede Klasse war aus deutscher Sicht besetzt. Mit teils unglaublichen Leistungen konnten folgende Platzierungen im Einzel errungen werden:

Senioren männlich bis 60kg: unbesetzt

Senioren männlich bis 65kg: 4. Platz Marc von der Haar

Senioren männlich bis 70kg: 4. Platz Julian Stus

Senioren männlich bis 75kg: 3. Platz Felix Herold

Senioren männlich bis 80kg: Andre Brockhöft (kein Start)

Senioren männlich bis 90kg: 1. Platz Ralf Kleff und 2. Platz Richard Brüsemann

Senioren männlich plus 90kg: 5. Platz Jan-Niklas Focken

Senioren weiblich bis 55kg: 5. Platz Lea Grothues

Senioren weiblich bis 65kg: unbesetzt

Senioren weiblich bis 75kg: 1. Platz Julia Meding

Senioren weiblich plus 75kg: 3.Platz Carlijn Budding (NL)

Für ganz besonderen Applaus sorgte auch die Verleihung des „besten Technikers Kampf“. Diese Ehrung ging verdient an Ralf Kleff, der alle seiner 8 Kämpfe gewann. Ebenfalls ergab die Auswertung der Goldmedaillen, dass das deutsche Team vor der Ukraine und der Niederlande bestes Team im All Style Karate wurde.

Nun heißt es im nächsten Jahr für das Trainerteam, die Sportler/innen nochmals zu verbessern, um im Oktober 2020 bei der WM der IBF erneut gute Leistungen in Kiev zeigen zu können.

Wenn man eines am Ende dieses Berichts erwähnen muss, dann ist es der besonders gute Zusammenhalt und das „Teamgefühl“ der deutschen Mannschaft. Es wurde gekämpft, es wurde angefeuert und es wurde genau so stark gefeiert.

Es bleibt mir nur zu sagen…one…two…three…GERMANY und Danke an alle die dabei waren.

Bericht und Fotos: Bernd Große Daldrup-Hemker